Was ist eine Osteomyelitis, was ist eine Osteitis?
Die Osteomyelitis ist eine bakterielle entzündliche Erkrankung des Knochengewebes und des darin liegenden Knochenmarks. Sie tritt typischerweise mit Glieder- und Gelenkschmerzen, Überwärmung und Schwellung der betroffenen Extremität auf. Grundsätzlich sollte zwischen einer Osteomyelitis, die typischerweise im Kindesalter auftritt, und der Osteitis - einer reinen Knochenentzündung des Erwachsenen - in Hinblick auf Entstehung, Beschwerden und Behandlung unterschieden werden.
Wie entsteht die Osteomyelitis?
Bei einer bakteriellen Infektion beispielsweise einer Mittelohrentzündung oder einer Mandelentzündung, können sich die Erreger über den Blutkreislauf im Körper verteilen. Da die Wachstumsbereiche der langen Röhrenknochen im Oberarm und Oberschenkel besonders gut durchblutet sind, können die Erreger dort hingelangen. Das führt zu einer Infektion des Knochenmarks (Myelitis) und im weiteren Verlauf zusätzlich des umliegenden Knochengewebes (Osteomyelitis). Typischerweise sind besonders Kinder betroffen, deren Immunsystem durch eine Grunderkrankung, eine Fehlernährung oder Medikamente geschwächt ist.
Wie entsteht die Osteitis?
Während die Bakterien bei der Osteomyelitis durch die Blutbahn gelangen, erreichen sie im Fall der Osteitis die Knochen von außen. So droht bei einer offenen Knochenverletzung oder als Folge einer Operation eine sekundäre Infektion. Da im Erwachsenenalter einerseits das Knochenmark durch Fett ersetzt und andererseits dessen Durchblutung deutlich reduziert ist, beschränkt sich die Entzündung vorwiegend auf den eigentlichen Knochen.
Wie erkennt man die Entzündung von Knochen und Knochenmark?
Bei der Osteomyelitis steht die primär auslösende Infektion weiterhin im Vordergrund der Beschwerden. Die Körpertemperatur ist gestiegen, der Patient fühlt sich müde und schlapp. Bereits nach wenigen Tagen treten erste Gelenk- und Gliederschmerzen auf. Äußere Zeichen sind zunächst nicht zu erkennen. Da vor allem der schulternahe Oberarmbereich und die Knieregion betroffen sind, schwellen diese im weiteren Verlauf, das heißt nach wenigen Tagen oder Wochen, teilweise erheblich an.
Die Haut an diesen Stellen ist überwärmt. Schreitet die Krankheit weiter voran, kann der Knochen dramatisch an Stabilität abnehmen. Knochenbrüche folgen oder angrenzende Gelenke werden in Mitleidenschaft gezogen, wodurch irreversible Schädigungen des Bewegungsapparats drohen.
Bei der Osteitis sind ebenfalls Überwärmung, Schwellung und Schmerzen die wesentlichen Anzeichen. Jedoch tritt im späteren Verlauf häufig Eiter nach außen, der dann die rasche eindeutige Diagnose ermöglicht.
Folgende bildgebende Untersuchungen helfen bei der Dignosestellung:
- Ultraschall (Sonografie) zeigt Gelenkergüsse oder die Beteiligung der Weichteile wie Muskel
- Röntgen
- Computer-Tomographie oder Kernspin-Tomographie
- Eine Punktion des Gelenkes oder oder einer Eiteransammlung (Abszess) dient dem Nachweis von Erregern. Zusätzlich finden sich im Blut Hinweise auf eine Entzündung.
Wie behandelt der Arzt diese Infektionen?
Das primäre Ziel ist, die Infektion auszumerzen. Bei der kindlichen Erkrankung steht eine konservative Behandlung mit Antibiotika im Vordergrund. Sollten allerdings der Knochen oder benachbarte Gelenke bereits deutlich geschädigt sein, ist auch hier eine Operation mit Entfernung der betroffenen Knochenanteile notwendig. Sind größere Bereiche des Knochens stark geschädigt, müssen die betroffenen Bereiche mit Knochenersatz aufwendig rekonstruiert werden, um später wieder stabile Extremitäten zu erhalten.
Dabei kommen verschiedene Materialien bzw. Methoden zum Einsatz:
- Knochenverpflanzung aus dem eigenen Körper
- Fremdmaterial
- Knochenersatz durch forciertes Wachstum der Röhrenknochen
Ist der Knochen des Erwachsenen betroffen, reicht eine konservative Therapie für einen langfristigen Erfolg nicht aus - eine Operation ist unumgänglich. Das oft bereits abgestorbene Knochenstück muss entfernt und durch gesunde Knochen ersetzt werden.
Gute Behandlungserfolge ergibt die bislang noch umstrittene hyperbare Sauerstofftherapie (HBO). Behandlungsplätze sind allerdings auf wenige Behandlungszentren beschränkt. Der Atemüberdruck verbessert die Versorgung des erkrankten Knochens mit Sauerstoff. Entzündungslindernde Prozesse werden aktiviert, so dass sich der geschädigte Knochen erholen kann.
Können Sie einer Osteomyelitis vorbeugen?
Wesentlich für eine Prävention ist zunächst eine erfolgreiche antibakterielle Therapie der auslösenden Entzündung. Chronisch entzündete Lymphgewebe wie Mandeln oder Polypen sollten entfernt werden. Auf Knochen- und Gelenkbeschwerden bei Kindern in diesem Zusammenhang sollte sorgsam geachtet und frühzeitig abgeklärt werden.
Quelle: netDoktor.de
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Osteomyelitis
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Moderator: Michael Starz
Osteomyelitis
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