Die Kallusbildung ist Teil eines körpereigenen Reparaturmechanismus, der in der Lage ist gebrochene Knochen wieder miteinander zu verbinden. Unter dem Begriff Kallus versteht man eine Knochenschwiele, die sich nach einem Bruch bildet. Es handelt sich dabei um neues Knochengewebe zwischen den beiden Bruchenden, das anfangs aus Bindegewebe, dann aus Knorpel und schließlich aus Knochensubstanz besteht. Ein gebrochener Knochen heilt dadurch, dass sich neues Knochengewebe (Kallus) im Frakturspalt und um die Bruchstelle herum bildet. In diesen Kallus lagert sich Kalk ein. Man sagt, der Kallus "kalzifiziert". Die Frakturspalte wird nun knöchern durchbaut, der Bruch verheilt nach und nach. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, ist der Knochen wieder zusammengewachsen - der körpereigene Reparaturvorgang ist abgeschlossen.
Quelle: Deutsches Arthrose Forum
Ergänzende Information: Frakturheilung
Im Gegensatz zu den Knochen heilen alle anderen Organe durch Bildung von Narbengewebe. Knochen hingegen besitzen die Fähigkeit zur Regeneration.
1. Sofort nach einer Gewalteinwirkung (Anm.: eine OP gehört auch dazu) bildet sich infolge der Durchtrennung der Blutgefäße ein Hämatom. An den Frakturrändern stirbt Knochensubstanz ab. Leukozyten, Makrophagen und Mastzellen wandern in das Hämatom ein und beginnen nekrotisches Knochengewebe abzubauen.
2. Zwischen dem 7. - 9. Tag nach einer Fraktur entsteht ein bindegewebiger Kallus (noch nicht belastbar). Erste Vorstufen von knochenbildenen Zellen (Osteoide) und etwas Knorpelsubstanz ist histologisch schon erkennbar.
3. Zwischen der 1. - 4. Woche bildet sich dann der Faserknorpel Kallus. Osteoblasten treten vermehrt auf. Auch dieser Kallus ist noch nicht belastbar.
4. Zwischen der 4. - 6. Woche findet die Knochenbildung statt. Osteoklasten und Osteoblasten wird der Faserknochen in Lamellenknochen umgebaut. Die Knochenkontur normalisiert sich und selbst Achsenfehlstellungen werden teilweise oder vollständig ausgeglichen.
Heilungsdauer nach Knochenbrüchen
Ist abhängig...
a.Vom Alter des Patienten
* Bei älteren Patienten dauert ein Heilungsprozess üblicherweise länger als bei jüngeren.
b.Von der Lokalisation der Fraktur
* Länger an belasteten Gliedmaßenabschnitten und an Stellen mit kritischer Durchblutung wie z.B. im Bereich des Oberschenkelhalses und des Kahnbeines.
c. Von der Ausbildung und Erfahrung des behandelten Arztes...
d. Vom 'Heilungsverhalten' des eigenen Körpers
* Bei manchen Patienten heilen Wunden schneller als bei anderen.
Faustregel
Knochenheilungsdauer bei Erwachsenen 6 -12 Wochen. Bei Kindern die Hälfte.

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Quelle: Landeskrankenhaus Feldkirch